Anfang April war ich für 3 Tage in Kopenhagen (auf dänisch: København) und bin von der dänischen Hauptstadt begeistert. Kopenhagen ist eine wunderschöne Stadt, die den Spagat aus Tradition und Moderne mit Bravur meistert. Da Dänemark eine Monarchie ist, gibt es sowohl Königshäuser, Schlösser und andere traditionelle Gebäude zu sehen, als auch moderne Architektur, die durch den Staat und private Sponsoren sehr gefördert wird. In diesem Beitrag möchte ich euch meine gesammelten Kopenhagen Reisetipps geben. Ich habe alle hier gelisteten Sehenswürdigkeiten selbst besichtigt und kann hierzu eine ehrliche, aber persönliche Meinung abgeben. Natürlich gibt es noch viele weitere sehenswerte Orte in Kopenhagen, über die ich hier aber nicht berichte. Ich hoffe, dass euch meine Kopenhagen Reisetipps weiterhelfen und freue mich über Feedback und Ergänzungen!

Einwohner in Tausend

Fahrradwege in Kilometer

Regentage

Ranking der teuersten Städte Weltweit

Die Stadtteile in Kopenhagen

Kopenhagen sieht auf einer Karte bzw. auf Google Maps erstmal groß aus. Tatsächlich ist die Stadt oder zumindest der sehenswerte Teil der Innenstadt extrem kompakt. Man kann fast alles zu Fuß erreichen. Mehr dazu aber später. Die Innenstadt Kopenhagens kann man in verschiedene Stadtteile aufteilen. Es bietet sich auch an, das Sightseeing in diese aufzuteilen.

Die königliche Gebäude und Schlösser

In Kopenhagen gibt es einige königliche Gebäude, welche fast alle besichtigt werden können. In der unmittelbaren Innenstadt findet man:

Amalienborg Slot

Amalienborg Slot besteht aus 4 gleichmäßig angeordneten Gebäuden, von welchen 3 heute noch aktiv von Teilen der Königsfamilie genutzt werden. Hier findet auch die für Touristen interessante und amüsante Wachablösung gegen 12 Uhr Mittags statt. In einem der Gebäude befindet sich ein Museum, in welchem Räumlichkeiten und Alltagsgegenstände der Königsfamilie zu sehen sind. Ich persönlich fand das Amalienborg Museum (Eintritt: 95 DKK / ca. 12,50€, CC) sehr langweilig und kann es nicht weiterempfehlen. Die Gebäude von außen zu besichtigen und vor allem gegen Mittag die Wachablösung zu beobachten, ist aber auf jeden Fall sehenswert.

Rosenborg Slot und Haven

Das nur wenige hundert Meter weiter entfernte Rosenborg Slot ist eine Besichtigung von Innen (Eintritt: 110 DKK / ca. 14,50€) auf jeden Fall wert. Die Räumlichkeiten werden zwar nicht mehr aktiv von der Königsfamilie genutzt, zeigen aber prachtvolle Zimmer mit Gemälden, Schmuck, Waffen und im Keller unter dem Schloß kann man sogar die Kronjuwelen der Königin und des Königs betrachten. Außerhalb des Schlosses befindet sich noch der Rosenborg Garten, der öffentlich zugänglich ist und sich bei schönem Wetter ideal als Ort zum Spazierengehen eignet.

Christiansborg Slot

Das Gelände des Christiansborg Slot beinhaltet 8 verschiedene Teile / Attraktionen. Diese kosten unterschiedliche viel Eintritt und sind teilweise sehenswert, teilweise absolut überflüssig. Der beeindruckendste Teil im Christiansborg Slot sind The Royal Rezeption Rooms (Eintritt: 90 DDK / ca. 12€). Diese werden genutzt, um Staatsgäste zu empfangen und Feste zu feiern. Hier befinden sich wohl die schönsten und prachtvollsten Räume der Königsfamilie. Alle Räume sind mit tollen Gemälden, Kronleuchtern, Statuen, und anderen Besonderheiten ausgestattet – im Gegensatz zum Rosenborg Slot und Amalienborg Slot aber nicht so auf engem Raum. Man merkt, dass diese Räumlichkeiten noch aktiv (wenn auch selten) genutzt werden.

Absolut zu vernachlässigen sind The Royal Kitchen (Königliche Küche), The Ruins (Ruinen) und The Royal Stabes (Königliche Ställe) (Eintritt jeweils: 50 DKK / ca. 6,50€). In der königlichen Küche sieht man zwei Räume voll mit Kochtöpfen und Pfannen. Das ist wortwörtlich alles. Die Ruinen zeigen das alte Gemäuer einer Burg, wie sie vor Jahrhunderten Mal aufgebaut wurde. Hier werden kostenlose Führungen angeboten, welche einige interessante Informationen vermitteln, aber langwierig sind. Die königlichen Ställe zeigen die Pferde und Kutschen der Königsfamilie. Für Pferdefreunde auf jeden Fall toll, für alle anderen stinkt es einfach nur.

Es gibt außerdem noch The Theatre Museum (Eintritt: 40 DKK, ca. 5,50€) und The Parliament (kostenloser Eintritt), welche ich nicht besichtigt habe und demnach nicht beurteilen kann. Beeindruckend und kostenlos ist aber noch The Palace Chapel (Schlosskirche), in welcher viele Taufen und Hochzeiten der königlichen Familie stattfinden. Auch die Besichtigung des höchsten Turms in Kopenhagen ist kostenlos. Der TÅRNET hat außerdem als einer von wenigen Türmen in der Stadt einen Aufzug, mit welchem man in den 6. Stock gefahren wird und von dort aus nur noch wenige Stufen bis zur Aussichtsplattform nehmen muss.

Türme in Kopenhagen

In Kopenhagen gibt es viele Türme, die man besteigen kann. Viele davon sind Bestandteile von Kirchen. Im Grunde sieht man von allen Türmen das gleiche, aber einige Türme bieten mehr als nur eine schöne Aussicht und sind besonders empfehlenswert.

Rådhustårnet (Rathausturm)

In Kopenhagens Rathaus gibt es einen Turm, welchen man mit einer Führung (30 DKK, ca. 4€) besteigen kann. Mehr als 300 Treppenstufen führen auf den 106m hohen Rathausturm hinauf. Von oben erhält man einen guten Blick über die Stadt. Vor allem der Tivoli Freizeitpark kann vom Rathausturm gut beobachtet werden. Auf dem Weg nach unten empfielt es sich, den Rest des Rathauses anzusehen.

Vor Frelsers Kirke (Erlöserkirche)

Die Erlöserkirche in Christianshavn ist von außen schon sehenswert, denn der Turm (Eintritt: 45 DKK, ca. 6€) ist einmalig: ein schwarz-goldener spiralförmiger Treppenaufgang erstreckt sich um die Spitze des Turms (90 Meter hoch). Der Aufgang ist sehr eng. Leute, die unter Klaustrophobie oder Höhenangst leiden, sollten sich den Aufgang besser sparen. Oben angekommen wird man mit einem tollen Blick über Kopenhagen belohnt. Von hier kann man vor allem Christiania überblicken.

Christiansborg Slot Tårnet (Turm im Schloss Christiansburg)

Der Turm im Christiansborg Slot ist kostenlos, mit 106 Metern der Höchste in Kopenhagen und hat als einziger einen Aufzug. Bevor man hinauf darf wird muss man durch einen Security Check. Anschließend geht es 6 Stockwerke hinauf. Das letzte Stockwerk zur Aussichtsplattform muss man noch zu Fuß gehen. Der Turm ist der höchste in Kopenhagen und man kann in alle vier Himmelsrichtungen blicken. Herunter kann man freiwillig die Treppe nehmen oder wartet auf den nächsten Aufzug.

Rundetårn (Runder Turm)

Der Runde Turm ist Teil der Trinitatis Kirke (Dreifaltigkeitskirche) und 34,8 m hoch. Obwohl der Turm nicht so hoch ist und die Aussicht nicht die umwerfenste ist, lohnen sich die 25 DKK (ca. 3,50€) trotzdem. Einmalig im Runden Turm ist, dass man den Aufweg nicht über Treppen beschreitet, sondern einen spiralförmigen Weg. Auf dem Weg nach oben gibt es außerdem noch Zwischengeschoße, in welchen man eine Kunstausstellung sehen kann und über geschichtlichen Hintergründe des Gebäudes erfährt. Der spiralförmige Weg dreht sich um einen hohlen Kern, welchen man sogar betreten kann: Auf einer (hoffentlich bruchsicheren) Glasplatte kann man bis in das Ergeschoß gucken. Das ist defintiv nichts für Leute mit Höhenangst. Auf dem Dach des Turms befindet sich ein Oberservatorium, welches aber nicht ohne Führung begehbar ist. Mehr Informationen auf der offiziellen Website.

Kirchen in Kopenhagen

In Kopenhagen findet man viele prachtvolle Kirchen, dessen Besichtigung in der Regel kostenlos ist. Die Besteigung der Kirchtürme hingeben sind fast alle kostenpflichtig. Informationen zu (Kirch-)Türmen gibt es hier.

Frederiks Kirke/Marmorkirke (Frederikskirche/Marmorkirche)

Die Marmorkirche befindet sich in sichtbarer Entfernung vom Amalienborg Slot. Die 31 Meter breite und 79 Meter hohe Kuppel ist zu bestimmten Terminen mit Führung begehbar. Zu allen anderen Zeiten kann man sich aber zumindest die Kirche von Innen ansehen.

Tivoli

Der Tivoli Freizeitpark in Kopenhagen liegt unmittelbar neben dem Hauptbahnhof. Im Gegensatz zu Freizeitparks wie wir sie in Deutschland kennen, zahlt man im Tivoli Park Eintritt (120 DKK, ca. 16€) und zusätzlich für das Fahren von Fahrgeschäften (25 bis 75 DKK). Es gibt zwar ein Flatrate-Bändchen, dieses ist mit 230 DKK (ca. 31 €) aber nicht ganz günstig. Der Park an sich ist relativ klein, hat aber einige Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte, die einem zu Adrenalinstößen verhelfen können.

Reisende, die viel Zeit in Kopenhagen verbringen, können sich überlegen, ob sie einen Tag im Tivoli Freizeitpark inklusive Unlimited-Ride-Ticket (in Summe also 47€) verbringen wollen. Alle anderen sollten abwägen, ob das Drüberschlendern den Eintritt wert ist. Ich war im Tivoli Park, ohne Fahrgeschäfte zu fahren, da ich den Eintritt über die Copenhagen Card eh inklusive hatte. Interessant war es, aber ich hätte mich wohl geärgert, wenn ich regulär Eintritt hätte zahlen müssen.

Christiania

Wer sich schon mal mit Kopenhagen befasst hat, weiß unter Umständen, dass es im Stadtviertel Christianshavn ein Gebiet gibt, das als eigene autonome Gemeinschaft (namens Christiania) vom Staat geduldet wird. In anderen Worten: Christiania ist ein Gebiet innerhalb von Kopenhagen, das sich nicht an die Gesetze des Landes hält, sondern seine eigenen Regeln hat. Dieser Ort wird demnach für Drogenkonsum – vor allem Marijuana – genutzt. Man sieht wortwörtlich überall Leute, die gerade einen Joint rauchen bzw. sich gerade Einen drehen.

Die Einwohner in Christiania wollen nicht als Touristenattraktion herhalten, daher ist das Fotografieren und Filmen auf dem Gelände verboten. Das Besichtigen dieser Parallelwelt ist aber kein Problem. Ich persönlich rauche nicht (weder Zigaretten noch Marijuana) aber war trotzdem von diesem Ort angezogen. Der Kontrast zum strengen und ordentlichen Kopenhagen faszinierte mich. Christiania zieht sich um einen See herum und hat kaum Straßen. Es ist demnach sehr ruhig und grün – nicht nur aufgrund des Grass.

Christiania sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben. Von der Entkriminalisierung der Drogen und dem Festlegen eines Ortes, an der Konsum geduldet wird, profitieren eigentlich alle. Die Spießbürger treffen in ihrer Stadt nicht auf Drogen, während andere sich nach Christiania zurückziehen können und sich den Feierabend-Joint gönnen.

Sonstige Kopenhagen Reisetipps

Jeder kennt sie, denn sie ist das Wahrzeichen von Kopenhagen: die kleine Meerjungfrau (Den lille Havfrue). Den Hype um die kleine Statue kann ich nicht ganz verstehen. Ich habe mir diese zwar auch angeschaut, jedoch nur, weil ich gerade in der Umgebung war. Sie ist wirklich unspektakulär und wortwörtlich klein. Einen Umweg hierher kann man sich sparen.

Zu Beginn einer Kopenhagen Stadtbesichtigung würde ich jedem eine kleine Bootstour empfehlen. Es gibt viele Verschiedene, die aber nahezu alle das gleiche Gebiet abfahren. Hierbei werden einem interessante Informationen über die Gebäude auf dem Weg in vielen verschiedenen Sprachen (über Kopfhörer) mitgegeben. Meine Empfehlung ist es, einen Platz auf der rechten Bootsseite zu nehmen, da die meisten Sehenswürdigkeiten so abgefahren werden, dass sie sich auf der rechten Seite befinden. Zum Fotos machen ist dies also ideal. Bei den meisten Bootstouren kommt man übrigens auch an der (oben erwähnten) kleinen Meerjungfrau entlang. Mit einer Bootstour kann man diese also sehen und mus keinen Umweg hierfür zu Fuß gehen. Die Preise für Bootstouren starten bei etwa 80 DKK (ca. 11 €).

Wie zu Beginn angekündigt, gibt es in Kopenhagen viele moderne Gebäude. Freunden der Architektur wird in dieser Stadt einiges geboten. Der Black Diamond (bzw. die königliche Bibliothek), das neue königliche Theater und die königliche Oper sind nur wenige dieser Gebäude, welche verteilt über die Innenstadt Kopenhagens zu finden sind. Diese drei sieht man in der Regel auch auf den erwähnten Bootstouren. Für echte Architektur-Fans gibt es sogar ein dänisches Architektur Museum, welches ich aus Zeitgründen allerdings nicht besichtigen konnte.

Copenhagen Card

Wer sich schon ein bisschen über Kopenhagen informiert hat, wird vielleicht schon mal auf die Copenhagen Card gestoßen sein. Das ist eine Karte für Touristen, mit welcher man für einen einmaligen Fixpreis in viele Museum und andere Sehenswürdigkeiten hinein kommt. Die Abrechnung erfolgt nach Nutzungsdauer:

  • 24 Stunden für 389 DKK / ca. 52 €
  • 48 Stunden für 549 DKK / ca. 74 €
  • 72 Stunden für 659 DKK / ca. 89 €
  • 120 Stunden für 889 DKK / ca. 120 €

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es sich nicht um Tagespässe handelt, sondern tatsächlich um die jeweilge Stundenanzahl. Eine 24-Stunden-Karte gilt also ab Einlösezeit 24 Stunden. Somit kann man die Copenhagen Card auch erst an einem Abend beginnen und kann am Folgetag diese in Ruhe weiternutzen.

Ich persönlich hatt die Copenhagen Card mit 48 Stunden Gültigkeit und bin mit dieser 3 Tage ausgekommen. Vom Anreisetag 13 Uhr bis zwei Tage später um die gleiche Zeit ging diese somit. Eine gute Planung kann einem daher Kosten sparen.

Grundsätzlich muss man sich aber fragen, ob die Copenhagen Card überhaupt sinnvoll ist. Man kann auf der offiziellen Website sehen, für welche Sehenswürdigkeiten und Musen diese gültig ist. Vor allem für Stundenten gibt es aber eh oft schon reduzierte Eintrittspreise. Viele der Inklusiv-Museen sind eher Kunstausstellungen, welche nicht zwangsweise einen Bezug zu Dänemark haben. Ich finde, man muss nicht nach Kopenhagen fliegen, um sich Kunst aus dem alten Rom anzusehen. Man sollte sich also ausrechnen, wieviel bzw. ob man sich überhaupt mit der Kopenhagen Card sparen würde.

Nach dem Kurzurlaub würde ich davon abraten. Es ist zwar entspannt, lediglich ein Mal zu Beginn diese zu kaufen und anschließend die öffentlichen Verkehrsmittel, sowie Eintrittsspreise nicht in Bar zahlen zu müssen, aber finanziell hat sich diese für mich nicht gelohnt. Alle Informationen zur Copenhagen Card gibt es auf www.copenhagencard.de.

Wichtige dänische Wörter im Überblick

Um mit meinen Kopenhagen Reisetipps die beste Erfahrung zu machen, empfiehlt es sich vor der Reise ein paar dänische Wörter zu lernen:

  • Udgang – Ausgang
  • Indgang – Eingang
  • Haven – Garten
  • Havn – Hafen
  • Hej – Hallo
  • Goddag – Guten Tag
  • Ja – Ja
  • Kirke – Kirche
  • Lufthavn – Flughafen
  • Nej – Nein
  • Slot – Schloss
  • Tak – Danke
  • Tårnet – Turm
  • Toilet – Toilette

Weitere Reisetipps für Kopenhagen?

Wenn du auch schon mal in Kopenhagen warst und neben meinen Tipps noch Weitere hast, dann kommentiere doch, damit sich andere Leser daran inspirieren lassen können. Ansonsten hoffe ich, dass ich dem ein oder anderen weiterhelfen konnte und wünsche euch einen schöne Zeit in Kopenhagen.